Die Folgen des Klimawandels und der Energieknappheit machen deutlich: Das Leben in Städten wird sich verändern. Hitze, Trockenheit und Starkregenereignisse nehmen zu, Energie- und Lebenshaltungskosten steigen. Alle Menschen bekommen die Auswirkungen der Krisen zu spüren. Besonders allerdings leiden die, die arm sind. Sie können den Krisen am wenigsten entgegensetzen. Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von Europa-Universität und Stadt Flensburg beschäftigt sich daher mit der Frage, wie Städte sich zukunftsfähig und sozial gerecht entwickeln können.
"Wir haben Menschen eingeladen, die zu dieser Frage Analysen, Konzepte und Praxisbeispiele zur Diskussion stellen", erklärt Dr. Michaela Christ von der Europa-Universität Flensburg.
Vom 13. September bis zum 30. November sprechen hochkarätige Experten aus Deutschland zu verschiedenen Themengebieten der nachhaltigen Stadtentwicklung. Den Auftakt macht Matthias Nagel, Geschäftsführer des Deutschen Erbbaurechtsverbandes der erläutern wird, was es bedeutet, wenn eine Stadt ihre Grundstücke nicht mehr verkauft, sondern nur noch verpachtet. Für Bürgermeister und Stadtkämmerer Henning Brüggemann ein immens wichtiges Thema. Er betont: "Die Verfügbarkeit von Fläche ist der entscheidende Faktor für eine erfolgreiche Stadtentwicklung. Das Erbbaurecht sichert über Generationen hinaus kommunale Handlungsspielräume und wird deshalb in der Zukunft eine bedeutende Rolle bei der Vergabe von städtischen Grundstücken einnehmen."
Weiter geht es mit Lena Bruns und Hans Mönnighoff, die ein einzigartiges Bauprojekt in Hannover vorstellen, bei dem zu gelingen scheint, was vielerorts nur angestrebt wird: bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum zu schaffen. Mit Wegen aus der Autoabhängigkeit beschäftigt sich der Vortrag von Vera Howe, Ökonomin an der Uni Duisburg-Essen, denn der Verkehrssektor ist besonders belastend für die Umwelt. Gleichzeit kann hier mit einzelnen Maßnahmen sehr viel in Bezug auf soziale Teilhabe bewegt werden, wie das 9-Euro-Ticket auch in Flensburg eindrücklich gezeigt hat.
Soziologin Christ: "In der Reihe präsentieren Menschen aus unterschiedlichen Bereichen ihre Perspektiven und geben Einblick in ihre Praxiserfahrungen. Wissenschaftler*innen kommen genauso zu Wort, wie Akteur*innen aus der kommunalen Praxis, Aktivist*innen und Gestalter*innen. In Flensburg wird bereits lebhaft zu unterschiedlichen Fragen der Stadtentwicklung diskutiert, sei es die Finanzierung des ÖPNV, die Entwicklung des Sanierungsgebiet Hafen-Ost oder die künftige Energieversorgung. Mit der Reihe wollen wir dazu beitragen, diese Diskussionen zu stärken und zu unterstützen. Denn die Stadt kann doch gemeinsame Gespräche über unterschiedliche Interessen und Lösungsvorschläge nur krisenfester werden."
Alle Informationen zu den Vorträgen hier: www.uni-flensburg.de/nec
Kathrin Fischer, Europa-Universität Flensburg, Pressesprecherin, Campusallee 3, 24943 Flensburg, Tel.: 0461/805-2771. Mobile: 0173/31 89 331. E-Mail: presse(mp)uni-flensburg.de
Für ein zukunftsfähige und sozial gerechte Stadt
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